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Schlecht gepuzzelt

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Ruhr Nachrichten / 4. Juni 2009 / ein Kommentar von Carsten Loos

E-Junioren in Aktion

E-Junioren in Aktion

Foto Jens Lukas

Puzzeln ist ein weithin beliebter Zeitvertreib. Aus einigen wenigen bis hin zu mehreren tausend einzelnen Teilen kann der geduldige Spieler ansehnliche Bilder zusammen setzen.
Die SG Castrop, als Ausrichter der Juniorenfußball-Stadtmeisterschaften, hat nun einen Spielplan präsentiert, bei dem der Fernseh-Außerirdische "ALF" Pate gestanden zu haben scheint. Frei nach dessen Motto "Marke Melmac": Mit zwei, drei lockeren Faustschlägen kann ein Puzzleteil an beliebiger Stelle ins Bild eingefügt werden.
Ähnlich die Castroper Organisatoren: Statt in einer ersten (Qualifikation-)Runde die Anzahl der teilnehmenden Teams so zu reduzieren, dass die nächsten Runden fortan im K.o.-System komplett besetzt sind, schicken sie zunächst so viele Mannschaften wie möglich ins (Erstrunden-)Rennen. Weshalb sie dann in den nächsten Runden Freilose zu Hauf vergeben müssen, um am Ende zwei Finalisten übrig zu haben.
So kommt es, dass es in fünf der sechs Altersklassen jeweils nur ein halbes Halbfinale gibt. Die jeweils zweite Vorschlussrundenpartie wird nach dem von der SG Castrop ersonnenen Modus kurzerhand ersetzt durch ein Freilos.
Die E-Junioren des SV Wacker Obercastrop wird s freuen: Sie können sich mit nur einem Auftritt das Ticket fürs Endspiel sichern. In der ersten Runde haben sie ein Freilos. Gewinnen sie dann ihr Viertelfinale, kommen sie erneut in den Genuss eines Freiloses, überspringen so das Halbfinale und stehen gleich im Endspiel.
Und in den restlichen vier Konkurrenzen mit nur einem Halbfinale könnten ausgerechnet Teams vom Ausrichter SG Castrop profitieren und die letzte Hürde vor dem Endspiel per Frei-Ticket ohne Gefahr des Ausscheidens nehmen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Unglücklich gewählt ist der Modus dieser Juniorenfußball-Stadtmeisterschaften nämlich allemal. Halbes Halbfinale? Das verspricht in jedem Fall auch nur halbe Spannung.
Carsten Loos


Link: Spielpläne/Ergebnisse der Junioren-Stadtmeisterschaften 2009

Leserbrief der SG Castrop: Ein Schlag ins Gesicht

Stellungnahme der SG Castrop zum Ruhr Nachrichten-Kommentar über den Spielplan der Juniorenfußball-Stadtmeisterschaften
Ein Schlag ins Gesicht für die Jugendabteilung der SG Castrop war der Kommentar von Carsten Loos zur anstehenden Jugend-Stadtmeisterschaft. Darin werden Anschuldigungen erhoben, die an Manipulation des Spielplans grenzen. (...) Sollte nicht die Jugendstadtmeisterschaft im Vordergrund stehen, das Ereignis, auf welches sich der Großteil aller Spieler fast das ganze Jahr über freut? Scheinbar nicht, denn ansonsten würde man so eine Attacke nicht fahren.
Auf einer Versammlung aller Vereine erklärte sich Anfang des Jahres die SG Castrop bereit, die Stadtmeisterschaft auszutragen, nachdem sich kein Ausrichter gefunden hatte. (...) Alle Vereinsvertreter berieten über das Konzept der Stadtmeisterschaft. Aufgrund des harten Winters stehen für viele Vereine noch zahlreiche Nachholspiele an, die ebenfalls unter der Woche ausgetragen werden müssen. Somit war der Spielraum für die Stadtmeisterschaft äußerst klein. (...) Bemängeln muss man an dieser Stelle auch, das einige Vereine ihre Rückmeldungen zu den noch offenen Spielen kaum oder erst sehr spät an uns weitergeleitet haben und am besagten Besprechungstag weitere zwei Mannschaften abgemeldet wurden. Deshalb einigten sich alle anwendenden Vereinsvertreter im Beisein des Stadtsportbundvorsitzenden darauf, auf Qualifikationsspiele zu verzichten und gleich mit dem K.O. System zu beginnen.
(...) Die dann erforderlichen Freilose wurden nicht willkürlich vergeben, sondern ausgelost. Deshalb wehren wir uns entschieden gegen die Darstellung, der eigene Verein wollte hier Nutzen ziehen. (...) Denn die Jugendabteilung der SG Castrop steht seit Jahren für ehrliche und harte Arbeit.
Thorsten Düpewerd
Jugendabteilung SG Castrop

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